Knieendoprothetik

Bei der Implantation einer Knieprothese oder Kniegelenksprothese (Synonyme: Kniegelenksendoprothese, Kniegelenkstotalendoprothese (KTE, KTEP), Totale Endoprothese des Knies (Knie-TEP), Totalendoprothese (TEP), Oberflächenprothese, Kunstkniegelenk; künstliches Kniegelenk) handelt es sich um ein therapeutisch operatives Verfahren der Orthopädie, welches zur Korrektur eines Funktionsverlustes beziehungsweise einer Funktionseinschränkung des Kniegelenks eingesetzt wird.

Der Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes erfolgt insbesondere bei Patienten, bei denen eine Arthrose (Gelenkverschleiß) diagnostiziert wurde, die zu fehlender Mobilität führt und häufig mit dem Vorhandensein eines Schmerzreizes im Kniegelenk assoziiert ist. Neben der Arthrose gibt es verschiedene Faktoren, die eine massive Schädigung des Kniegelenks hervorrufen, sodass eine konservative Therapie mit Medikamentengabe zur Schmerzlinderung oder eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung mit Hilfe eines Endoskops) nicht als ausreichend angesehen werden kann. Als schädigende Faktoren des Kniegelenks lassen sich unter anderem eine degenerative Arthrose, eine rheumatoide Arthritis (chronisch entzündliche Multisystemerkrankung, die sich meist in Form einer Synovialitis (Gelenkinnenhautentzündung) manifestiert), eine bakterielle Arthritis, eine Arthritis nach Unfall, eine Knochenfraktur (Knochenbruch) in unmittelbarer Nähe zum Kniegelenk, eine Deformation des Kniegelenks oder eine Fehlstellung des Skelettapparates nennen. Neben den Symptomen Schmerz und Mobilitätsverlust kann es jedoch auch in Abhängigkeit vom auslösenden Faktor zu einer kompletten Versteifung des Kniegelenkes kommen.

Ist als therapeutische Maßnahme die Implantation eines Kniegelenkes angezeigt, können verschiedene Operationstechniken und Prothesetypen eingesetzt werden. Grundsätzlich lassen sich zwei Prothesetypen unterscheiden. Es besteht die Möglichkeit, die beschädigten Areale des Gelenks in Form einer Teilprothese, der sogenannten Schlittenprothese, oder mittels einer Komplettprothese, die als "Totale Endoprothese" (Knie-TEP) bezeichnet wird, das gesamte Kniegelenk zu ersetzen. In der Regel erfolgt jedoch keine Erneuerung der Gelenkfläche der Patella (Rückseite der Kniescheibe).

Beachte: Bei der Indikationsstellung zum endoprothetischen Knieersatz ist das Timing der Operation für den Nutzen ein wesentlicher Faktor. Bei einer zu früh erfolgten Operation sind die möglicherweise nur leichten Verbesserungen gegenüber den möglichen Komplikationen abzuwägen; bei einer zu späten Operation ist die körperliche Beweglichkeit möglicherweise schon länger eingeschränkt gewesen und zusätzliche chronische Erkrankungen erhöhen das Risiko der Operation.

Bei schweren Schäden des Kniegelenks (Arthrose durch Verschleiß oder Unfall) kann der künstliche Gelenkersatz die Schmerzen beseitigen und eine gute Funktion wieder ermöglichen.